Erschienen in:
17.05.2017 | Sarkoidose | Leitthema
Okuläre Sarkoidose
verfasst von:
Dr. C. Springer-Wanner, T. Brauns
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Eine Augenbeteiligung bei Sarkoidose tritt mit einer Prävalenz bis zu 60 % bei bekannter systemischer Sarkoidose auf und zählt zu den häufigsten Formen der nichtinfektiösen Uveitis. Bei bekannter pulmonaler Sarkoidose tritt eine Augenbeteiligung in bis zu 80 % der Fälle auf. Die Sarkoidose kann sich auch ohne Systemmanifestation nur am Auge zeigen (okuläre Sarkoidose). Typischerweise tritt die okuläre Sarkoidose in Form einer bilateralen granulomatösen Uveitis auf und kann alle Augenabschnitte betreffen. Neben der akuten anterioren Uveitis findet sich häufig eine chronische intermediäre oder posteriore Uveitis. Um eine schwerwiegende Sehbeeinträchtigung bis zur Erblindung zu verhindern, kommt der rechtzeitigen Diagnosestellung und Therapie eine große Bedeutung zu. Zur Diagnosestellung ist die Kombination aus typischen klinischen Zeichen am Auge (beidseitige granulomatöse Veränderungen in allen Augenabschnitten) und typischen Laborparametern (ACE, Lysozym, sIL2R, Thoraxröntgenaufnahme oder Thorax-CT) heranzuziehen, da eine Biopsie mit dem Nachweis nicht verkäsender Granulome zur Diagnosesicherung bei rein auf das Auge beschränkten Veränderungen aufgrund eines hohen Risikos nicht durchgeführt wird. Therapeutisch ist die okuläre Sarkoidose einer Therapie mit lokalen oder systemischen Kortikosteroiden meist gut zugänglich. Bei unzureichendem Ansprechen können immunsuppressive Basistherapeutika und Biologika eingesetzt werden.