Erschienen in:
01.06.2011 | Schwerpunkt
Orthostatische Hypotension
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
PD Dr. R. Schimpf, C. Veltmann, M. Borggrefe
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Die Synkope ist ein sehr häufiges klinisches Ereignis in der Bevölkerung und tritt bei fast jedem zweiten Menschen mindestens einmal im Leben auf. Die Reflexsynkope stellt die häufigste Synkopenform dar und wird oft durch orthostatischen Stress ausgelöst. Differenzialdiagnostisch ist eine orthostatische Hypotension (OH) bei jüngeren Patienten eine seltenere, im Alter eine wichtige Ursache. Die Framingham-Studie zeigte eine Zunahme der Inzidenz der OH-bedingten Synkope von 5,7 Ereignissen/1000 Personenjahre im Alter von 60–69 auf 11,1 bei Männern im Alter von 70–79 Lebensjahren. Die OH kann als chronische Erkrankung die Lebensqualität erheblich einschränken. Wesentliche Ursachen sind Volumenverlust, Nebenwirkung von zahlreichen, häufig bei älteren Patienten eingesetzten vasoaktiven Medikamenten, neurodegenerative Erkrankungen sowie Folgen chronischer Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, M. Addison, Hypothyreose oder einer Amyloidose. Die OH ist schwierig zu behandeln. Therapeutische Ziele sind die lageabhängigen Symptome zu lindern, die Zeit aufrechten Stehens zu verlängern und Synkopen zu verhindern. Eine medikamentöse Therapie ist als Monotherapie nicht ausreichend. Grundlage der Behandlung ist eine individuelle Therapie mit Betonung zahlreicher Allgemeinmaßnahmen, physikalischer Therapie und isometrischer Übungen. In schweren Fällen mit ausgeprägter Symptomatik können additiv Medikamente ergänzt werden, die den periphervaskulären Widerstand erhöhen.