Erschienen in:
26.02.2018 | Psychoanalyse | Originalarbeit
Die Spur (wieder)aufnehmen
Vier Thesen zum Beitrag von Audioaufnahmen in der Psychoanalyse
verfasst von:
Nils F. Töpfer, M.Phil., M.Sc.
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
In dem vorliegenden Beitrag wird die Debatte um die Verwendung von Audioaufnahmen in der Psychoanalyse wieder aufgegriffen, die trotz unermüdlicher Versuche von prominenten Vertretern unseres Fachs außerhalb der „scientific community“ forschungsorientierter Psychoanalytiker dennoch weiterhin kaum Resonanz gefunden und zu den angestrebten Veränderungen geführt hat. Eine Zusammenfassung von Forschungsergebnissen zu den unvermeidlichen Verkürzungen in Gedächtnisprotokollen sowie den vorherrschenden Einstellungen zum Umgang mit den Verkürzungen stellen den Ausgangspunkt dieser Arbeit dar. Anschließend werden die vier Thesen aufgestellt und begründet, dass die Verwendung von Audioaufnahmen einen wichtigen Beitrag leisten kann 1) in der Supervision, v. a. im Rahmen der Aus- und Weiterbildung, 2) zur heilsamen Realitätsprüfung des professionellen Ideal-Ich, 3) zur Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie und 4) zur Anerkennung der psychoanalytischen Methode als wissenschaftliche Methode. Abschließend wird auf die gegen die Anfertigung von Audioaufnahmen vorgebrachten Bedenken eingegangen. Es wird argumentiert, dass Audioaufnahmen freie Rückblicke bzw. Reflexionen keinesfalls ersetzen, sondern ergänzen sollen, da sie wichtige Beiträge leisten können. Die Spur gibt es, man muss sie nur aufnehmen.