Erschienen in:
01.02.2004 | Leitthema
Public health und Krebsprävention
Initiativen der WHO—Perspektiven für Deutschland
verfasst von:
Dr. A. Ullrich, C. Sepulveda, D. Yach, K. Straif, V. Beck
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Mehr als ein Drittel der Krebsneuerkrankungen weltweit könnte durch Krebsprävention, insbesondere durch Verhaltensänderung bezüglich Tabakkonsum und Ernährung und Infektionsprophylaxe verhindert werden. Gesundheitsföderung und Prävention sind effektive Strategien, um Verhaltenveränderungen auf Bevölkerungsebene zu bewirken, wenn Krebsprävention zu einem Anliegen der Gesellschaft gemacht wird. Da Krebs weltweit eine erhebliche Belastung der öffentlichen Gesundheit darstellt und dies mit zunehmender Tendenz, empfiehlt die WHO ein koordiniertes Vorgehen im Sinne nationaler Krebsprogramme, bei denen Krebsprävention integraler Bestandteil ist.
Auch in Deutschland ist mit einer Zunahme der Anzahl von Krebsneuerkrankungen zu rechnen. Es besteht daher ein erheblicher Bedarf an Krebsprävention. Die Koordinierung vorhandener Initiativen zur Krebsprävention innerhalb eines Rahmenprogramms zur Krebsbekämpfung zu bündeln, würde Krebsprävention effektiver machen und einen substantiellen Beitrag leisten, Krebs unter Kontrolle zu halten. Die Beteiligung vieler Stakeholder am Planungsprozess, ausreichend Ressourcen und ein starker politischer Wille sind Voraussetzung, daß sich Prävention einschließlich Krebsprävention zur 4. Säule des deutschen Gesundheitswesens entwickeln wird. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen, insbesondere Onkologen und onkologische Pflegepersonal könnten im Bereich der klinischen Krebsprävention Vorreiterrolle spielen.