Erschienen in:
01.07.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Carcinoma of unknown primary (CUP-Syndrom)
Metastasen eines unbekannten Primärtumors
verfasst von:
PD Dr. D. Strumberg, A. Sendler, I.A. Adamietz
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 7/2007
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Zusammenfassung
Die Diagnose eines malignen Tumors erlaubt nicht immer die Lokalisation des Primärtumors. Patienten mit einem Karzinom unbekannter Primärlokalisation („carcinoma of unknown primary“, CUP) stellen den behandelnden Arzt oft vor ein schwieriges diagnostisches und therapeutisches Problem. Es existiert keine allgemein akzeptierte Definition des CUP-Syndroms. Die Besonderheiten dieser Entität bestehen in atypischem Metastasierungsmuster und ungewöhnlicher Wachstumskinetik. Die Feststellung einer Metastase, die nicht eindeutig einem Primärtumor zuzuordnen ist, sollte begrenzte diagnostische Maßnahmen zur Folge haben, die sich sowohl hinsichtlich des Umfangs als auch bei der Auswahl der einzelnen Maßnahmen an den möglichen therapeutischen Konsequenzen orientieren sollten. Bei der Behandlung des CUP kommt es zunächst entscheidend darauf an, potenziell kurative (z. B. extragonadale Keimzelltumoren, atypische maligne Lymphome) oder zumindest gut behandelbare Tumormanifestationen (z. B. neuroendokrine Tumoren) zu erfassen und einer adäquaten Therapie zuzuführen. Ansonsten stehen je nach Ausdehnung chirurgische, strahlentherapeutische oder systemische Therapiemaßnahmen zur Verfügung. Für die große Mehrheit der Patienten mit CUP-Syndrom ist die Prognose mit einer Überlebenszeit von 3–11 Monaten allerdings ungünstig. Nur etwa 15% der Patienten überleben ein Jahr nach der Diagnose.