Erschienen in:
01.01.2009 | Leitthema
Diagnostik und operative Therapie des Vulva- und Vaginalkarzinoms
verfasst von:
Dr. M. Thill, M. K. Bohlmann, C. Dittmer, K. Diedrich, D. Fischer
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
Sowohl das Vulva- wie auch das primäre Vaginalkarzinom gehören zu den seltenen Malignomen der Frau. Allerdings steigt die Inzidenz des Vulvakarzinoms. Erst kürzlich konnte ein Anstieg der vulvären intraepithelialen Neoplasien (VIN) sowie der Vulvakarzinome in Europa und den USA für die letzten 10 Jahre berichtet werden. Der wichtigste ätiologische Faktor ist das Vorliegen einer HPV-Infektion, eine HPV-Impfung beugt der Entstehung eines Vulva-/Vaginalkarzinoms jedoch effektiv vor. Die operative Therapie ist, v. a. in den frühen Stadien, nach wie vor Therapie der Wahl vulvovaginaler Karzinome und richtet sich nach der Lokalisation und der Ausbreitung des Tumors. Um die Komplikationsrate reduzieren zu können, wurden Möglichkeiten gesucht, die operative Radikalität zu senken. Eine dieser Möglichkeiten bestand darin, die radikale Vulvektomie durch eine radikale lokale Exzision zu ersetzen, ohne dabei die Prognose zu verschlechtern. Für das Vaginalkarzinom sind solche Ansätze zur Senkung der Radikalität nicht bekannt. Aufgrund der relativen Seltenheit der Erkrankungen ist zwar eine evidenzbasierte Therapieempfehlung möglich, allerdings nur auf einem sehr niedrigen Evidenzlevel.