Erschienen in:
01.09.2004 | Leitthema
Talusfraktur
verfasst von:
R. Eberl, A. Kaminski, Prof. Dr. G. Muhr
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Das Sprungbein nimmt als Verbindungsstück zwischen Unterschenkel und Fuß eine zentrale Stellung in Funktion und Biomechanik der unteren Extremität ein. Diese physiologische Einheit ist zu etwa 90% von der Unversehrtheit des Sprungbeins abhängig. Somit kommt bei seiner Verletzung — trotz des insgesamt seltenen Auftretens — der richtigen Diagnostik und Therapie eine indirekt proportional zur Häufigkeit verlaufende Bedeutung zu. Seine spezielle Anatomie macht in Kombination mit dem Entstehungsmechanismus durch Hochrasanztraumen und mögliche, zunächst im Vordergrund stehende Zusatzverletzungen die Vermeidung von Komplikationen in der richtigen und zeitgerechten Behandlung schwierig. Die vulnerable Durchblutungssituation des Talus spielt hier eine zentrale Rolle. Kann sie posttraumatisch nicht wiederhergestellt werden, ist eine gestörte Frakturheilung mit weit reichenden Folgen über avaskuläre Nekrose, vorzeitigen Verschleiß bis hin zur Gelenkversteifung wahrscheinlich. Neben dem Erkennen der knöchernen Verletzung sind das Einhalten eines strengen diagnostisch-therapeutischen Zeitfensters mit darauf abgestimmter Konsequenz im weiteren Vorgehen erforderlich und die Prognose davon abhängig. Der folgende Beitrag soll einen kurzen Überblick über die Talusfraktur, deren Diagnostik und Therapie geben.