Erschienen in:
01.11.2011 | Übersichten
Implantatassoziierte Frakturen
Behandlungsoptionen am Humerus
verfasst von:
Dr. O.M. Trapp, V. Bühren
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
|
Sonderheft 1/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Aktuell gibt es wenig valide Informationen über die Behandlung implantatassoziierter und periprothetischer Frakturen am Humerus. Deren Inzidenz ist niedrig, jedoch ist künftig mit einer Zunahme zu rechnen. Die Behandlung ist aufgrund der schlechten Knochenqualität der häufig älteren Patienten problematisch. Die konservative Therapie resultiert oft in verzögerter Heilung oder Pseudarthrosen mit Ermüdungsversagen der Implantate. Therapieziele sind die sichere Implantatfixierung, eine ausreichende Stabilität zur knöchernen Konsolidierung und die stabile Protheseneinheilung, um eine ausreichende, schmerzfreie Bewegung zu ermöglichen. Die Revision mit einem die Fraktur übergreifenden Schaft ist v. a. bei gelockerten Prothesen und bei schlechter Knochenqualität indiziert, bei guter Knochenqualität kann eine überbrückende Osteosynthese mit winkelstabilen Platten und Drahtcerclagen zur Anwendung kommen. Bei implantatassoziierten Frakturen am Übergang vom versteiften zum physiologisch flexiblen Knochen können lange, den Defekt ausreichend überbrückende Plattensysteme verwendet werden. Mit neuen intramedullären Implantaten lässt sich sowohl bei primärer Osteosynthese als auch bei Revisionen eine übungsstabile Situation am Humerus erreichen.