Erschienen in:
01.05.2012 | Übersichten
Revisionseingriffe nach Azetabulumfraktur
Was macht Sinn?
verfasst von:
Dr. C. Jacobs, P.A. Grützner
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2012
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Zusammenfassung
Bei operativ versorgten Azetabulumfrakturen sind Komplikationen und langwierige Verläufe nicht selten. Ziel jeder Osteosynthese sollte eine anatomiegerechte Rekonstruktion mit stufenfreier Wiederherstellung der Gelenkflächen sein. Bei verbliebenen Stufen oder insuffizienten Osteosynthesen empfiehlt sich eine frühzeitige Revision. Bei posttraumatischer Arthrose ist meist eine Endoprothesenimplantation indiziert. Bei jüngeren Patienten ist ein stabiles Pfannenlager von Bedeutung, da im Verlauf ein Wechsel der Komponenten zu erwarten ist. Bei älteren Patienten kann bei 1-Pfeiler-Frakturen eine primäre Prothesenimplantation erwogen werden. Bei 2-Pfeiler-Frakturen sollte die Konsolidierung des Pfannengrunds abgewartet werden, da ansonsten eine Verankerung der Pfannenkomponente nicht gewährleistet ist. Endoprothesen nach vorheriger Osteosynthese sind mit Ergebnissen nach einem endoprothetischen Revisionseingriff vergleichbar. Die posttraumatische Endoprothese weist schlechtere Ergebnisse als die primäre Endoprothese bei Arthrose auf. Die Patienten profitieren jedoch von der verbesserten Funktionalität gegenüber einer Girdlestone-Situation oder gar einer Hüftgelenkarthrodese. Auch in der Hand des Erfahrenen ist die Versorgung der posttraumatischen Koxarthrose eine Herausforderung und setzt eine individuelle Planung voraus.