01.02.2004 | Original Article
Gesundheit der Ökonomie und Ökonomie der Gesundheit
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem WHO-Bericht „Macroeconomics and Health“
Erschienen in: Journal of Public Health | Ausgabe 1/2004
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Krankheit macht arm und Armut verursacht Krankheit. Gesundheit hingegen ermöglicht wirtschaftliche Entwicklung und wirtschaftliche Entwicklung ist eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Gesundheitsversorgung. Der WHO-Bericht „Macroeconomics and Health“ beschäftigt sich mit diesem Thema. Er belegt, dass der Aufbau einer gesundheitlichen Grundversorgung in den armen Ländern der Welt etwa $30–40 pro Person und Jahr erfordern würde, das entspricht einer Investition von $27 Mrd. (2007) bzw. $38 Mrd. (2015) pro Jahr. Diese Investition würde acht Millionen Menschen vor dem Tod bewahren und mehrere hundert Milliarden US-Dollar an zusätzlichem Jahreseinkommen in den Empfängerländern generieren. Vor diesem Hintergrund entwickelt die WHO eine Doppelstrategie: die „reichen“ Länder richten einen Fonds zur Finanzierung der Gesundheitsversorgung in den „armen“ Ländern der Welt ein und die Empfängerstaaten führen die Reformen durch, die für eine wirksame Gesundheitsversorgung erforderlich sind. Doch wie kommt der errechnete Finanzierungsbedarf zustande? Wer leistet welchen Beitrag für den Fonds? Welche Reformen werden benötigt? Wie sieht die idealtypische Gesundheitsversorgung vor Ort aus? Welcher Nutzen entsteht dadurch? Der Bericht liefert diese Antworten doch offen bleibt: Wie werden die erforderlichen Ressourcen eingeholt? Wie wird der Nutzen und Erfolg von Reformmaßnahmen beurteilt? Welche Rolle spielen die WHO und andere internationale Hilfsorganisationen bei der Verwirklichung der Doppelstrategie?
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