Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Schaftfreier Kopfersatz
Übersicht der aktuellen Implantate
verfasst von:
Dr. T. Ambacher, S. Franke
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Aktuell stehen von vier Herstellern schaftfreie Humeruskopfprothesen zur Implantation zur Verfügung. Markteinführung des ersten Implantates war 2004, die jüngste Entwicklung stammt aus dem Jahr 2011. Insgesamt wurden seit 2004 knapp 10.000 schaftfreie Implantate eingesetzt. Man kann 2 unterschiedliche Fixierungssysteme der metaphysären Komponente unterscheiden: Eine Impaktion mit mechanischer Verklemmung der Finnen in der Metaphyse wird von drei Herstellern favorisiert. Ein Hersteller entwickelte eine Fixierung über eine Hohlschraube. Beide Fixierungsprinzipien haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die Hohlschraube erreicht die optimale Fixierung im sklerotischen Knochen, wie er häufig bei posttraumatischen Zuständen anzutreffen ist. Die Impaktion eignet sich besonders gut im weichen Knochen. In diesen Fällen verbessert das zusätzliche Einpressen von Spongiosa aus dem Kopfresektat in die Metaphyse die Stabilität des Implantates. Beim Vergleich der verschiedenen Implantate zeigen sich unterschiedliche Vorzüge hinsichtlich der Revisionssituation, insbesondere hinsichtlich der Zugänge zum Glenoid und zur metaphysären Komponente. Eine eindeutige Überlegenheit einer Implantatgruppe lässt sich bei den noch geringen Fallzahlen und kurzen Beobachtungszeiträumen derzeit nicht erkennen. Im sklerotischen Knochen erscheint die Hohlschraubenverankerung vorteilhaft, bei osteoporotischem Knochen und Defektsituationen eher ein Impaktionssystem.