Erschienen in:
01.12.2015 | Originalarbeit
Stabilisierung des distalen Radioulnargelenks
Anatomie und Biomechanik
verfasst von:
Dr. med. Hendrik Schöll, Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier, PD Dr. med. Isabella Maria Mehling
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Das distale Radioulnargelenk (DRUG) ist zusammen mit dem proximalen Radioulnargelenk (PRUG) als funktionelle Einheit für die Unterarmdrehung verantwortlich („Articulatio bicondylaris“). Radius und Ulna sind durch die Membrana interossea miteinander gekoppelt. Die Ulna stellt dabei die fixierte Längsachse des Unterarms dar, während sich der Radius um die Ulna dreht. Während im proximalen Radioulnargelenk eine reine Drehbewegung des Radiuskopfs gegenüber der Ulna stattfindet, findet im DRUG neben der Rotation des Radius um den Ulnakopf herum eine zusätzliche Translationsbewegung statt. Diese Bewegungen um die Längsachse ermöglichen erst einen Einsatz der Hand in den unterschiedlichsten Freiheitsgraden. Persistierende Handgelenkbeschwerden treten häufig in Verbindung mit einer Instabilität im DRUG auf, meist bedingt durch ligamentäre oder knöcherne Ausrisse des ulnokarpalen Bandkomplexes. Darüber hinaus führen Inkongruenzen durch Verkippung der Incisura ulnaris am distalen Radius bei Frakturen oder persistierende Luxationen des Ellenkopfes ebenfalls zu einer Instabilität und somit zu Einschränkungen der Unterarmdrehung. In der Folge führt dies unbehandelt zu einer Arthrose des DRUG und bei Verlust des Ulnakopfes nach Rettungseingriffen zum dynamischen radioulnaren Impingement.