Erschienen in:
01.12.2011 | Interventionelle Kardiologie
„Standard operating procedures“ zur Umsetzung der Leitlinien bei Patienten mit Brustschmerz
verfasst von:
Dr. J. Leick, J. Vollert, M. Möckel, P. Radke, C. Hamm, Task Force „Patientenpfade“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- Kreislaufforschung
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Der akute Thoraxschmerz zählt zu einem der häufigsten Gründe einer ärztlichen Konsultation. Eine Vielzahl von Erkrankungen geht mit Thoraxschmerzen einher. Hierzu gehören kardiovaskuläre, pulmonale, mediastinale, gastroösophageale sowie hämatologische Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates. In 20–30% der Fälle kann ein akutes Koronarsyndrom (ACS) diagnostiziert werden. Es stellt für den klinisch tätigen Arzt eine Herausforderung dar, die Patienten mit lebensbedrohlichen von nicht vital bedrohlichen Ursachen des Brustschmerzes zu differenzieren. Der Prozess des „ersten medizinischen Kontaktes“ (EMK) wird in Form einer erweiterten Ereignisprozesskette (eEPK) allgemeingültig dargestellt. An entscheidenden Prozessschritten der eEPK sind Handlungsanweisungen in Form von „standard operating procedures“ (SOPs) hinterlegt. Diese beinhalten die EKG-Anfertigung, ärztliche Anamnese, körperliche Untersuchung sowie Erhebung der Vitalparameter und differenzialdiagnostische Überlegungen. Im Rahmen der Erstevaluation müssen eine Verdachtsdiagnose gestellt und eine erste Risikostratifizierung durchgeführt werden. Als Ergebnis des beschriebenen Prozesses wird der Patient spezifischen Algorithmen und weiteren Behandlungspfaden, entsprechend der gestellten Verdachtsdiagnose, zugewiesen. Die vorliegende Arbeit soll somit für jeden klinisch tätigen Arzt einen anwendbaren Algorithmus zur Verdachtsdiagnosestellung bei akutem Thoraxschmerz liefern. Weiterhin wird durch eine Standardisierung der Prozessabläufe sowie Implementierung der bestehenden Leitlinien in die SOPs die Leitlinienadhärenz gesteigert.