Erschienen in:
28.09.2020 | Bewegungstherapie | Onkologische Leitlinie - kurzgefasst
S3-Leitline Bewegungstherapie bei onkologischen Erkrankungen nimmt erste Hürde
verfasst von:
PD Dr. Joachim Wiskemann, FECSS, FACSM, Freerk Baumann
Erschienen in:
Forum
|
Ausgabe 5/2020
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Auszug
Die Evidenz zur Sport- und Bewegungstherapie in der Onkologie ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten stark angewachsen. Aktuell existieren über 700 randomisierte, kontrollierte Studien, welche die positiven Effekte an mehr als 50.000 Krebspatienten vor, während und nach einer onkologischen Behandlung untersucht haben [
1]. Die Resultate dieser Untersuchungen zeigen, dass sich bei zahlreichen Krankheitsbildern relevante krankheits- und therapiebedingte Belastungen durch gezielte bewegungstherapeutische Interventionen reduzierten oder sogar ganz verhindert wurden [
1]. Inkludiert sind dabei beispielsweise hochprävalente Symptome wie die Fatigue, periphere Polyneuropathien, psychische Belastungen wie Depressivität und Ängstlichkeit wie auch zahlreiche alltagsrelevante funktionale körperliche Einschränkungen [
2,
3]. Darüber hinaus zeigen jüngere Daten einen positiven Einfluss von Sport- und Bewegungstherapie auf die Prävention von Langzeitkomplikationen wie Kardio- [
4,
5], Neuro- [
6,
7] und Knochentoxizität [
8,
9]. Die vielfältigen biopsychosozialen Effekte von Sport- und Bewegungstherapie führen dabei nicht nur zu einer entscheidenden Verbesserung der Lebensqualität bei Menschen mit onkologischen Erkrankungen [
2], sondern haben vermutlich auch einen positiven Einfluss auf die onkologische Prognose [
10]. Mechanismen, die diese Erkenntnisse auf biologischer Ebene untermauern, werden zunehmend in klinischen Studien nachgewiesen [
11]. Folglich betonen zahlreiche internationale Fachgesellschaften die Relevanz und das Potenzial von Sport- und Bewegungstherapie als supportive Ressource in der interdisziplinären onkologischen Versorgung [
12,
13]. …