Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Lipide bei chronischer Nierenerkrankung
verfasst von:
Prof. Dr. D. Fliser
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 5/2015
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Auszug
Im Jahr 1982 formulierten Moorhead et al. [
1] die Hypothese, dass Veränderungen im Fettstoffwechsel womöglich die Progression von Nierenerkrankungen ungünstig beeinflussen könnten. In den Folgejahren mehrten sich experimentelle und klinische Befunde, die diese Hypothese stützten. Darüber hinaus fand sich in Beobachtungsstudien bei Dialysepatienten ein Zusammenhang zwischen Serumcholesterin und Überleben. Zur großen Überraschung war diese Beziehung allerdings entgegengesetzt der Assoziation, welche in der Allgemeinbevölkerung vorlag: Niedriges und nicht hohes Serumcholesterin war mit einem schlechteren Überleben bei dialysepflichtigen Patienten vergesellschaftet. Diese sog. reverse Epidemiologie, deren Ursachen nach wie vor nicht vollständig geklärt sind, beschäftigt noch heute die nephrologische Gemeinde. Im Laufe der Zeit wurden bei niereninsuffizienten Patienten vielfältige Störungen im Lipidstoffwechsel beschrieben und unter dem Sammelbegriff „urämische Dyslipidämie“ zusammengefasst. …