Erschienen in:
09.03.2017 | Nierenkarzinom | Übersichten
Lungenmetastasenchirurgie beim Nierenzellkarzinom
verfasst von:
S. Macherey, C. Kauffmann, A. Heidenreich, F. Doerr, T. Wahlers, K. Hekmat
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 8/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit isolierter meta- bzw. synchroner Lungenmetastasierung durch ein Nierenzellkarzinom können nach erfolgreicher Primärtumorbehandlung Kandidaten für eine Metastasektomie sein.
Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung der Lungenmetastasenchirurgie als therapeutische Option bei Patienten mit pulmonal metastasiertem Nierenzellkarzinom und postoperative Prognose. Außerdem sollen alternative Behandlungsoptionen mit dem Schwerpunkt „targeted therapies“ vorgestellt werden.
Material und Methoden
Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche und qualitative Analyse aller ab 01.01.2000 publizierten Fallserien über Patienten nach erfolgreicher Nephrektomie und späterer Lungenmetastasenchirurgie. Zielparameter waren operative Befunde, Überlebensdaten und Prognosefaktoren.
Ergebnisse
Die Lungenmetastasenchirurgie ermöglicht ein medianes Postmetastasektomieüberleben von 26 bis 94 Monaten. Postoperativ werden 5‑Jahres-Überlebensraten zwischen 33 und 58 % erreicht. Die Prognose hängt maßgeblich von einem prolongierten krankheitsfreien Intervall zwischen Nephrektomie und Metastasendiagnose sowie der vollständigen Resektion aller Lungenmetastasen ab. Insbesondere die Metastasenanzahl und die -lokalisation sollten nur eine untergeordnete Rolle bei der Indikationsstellung zur Lungenmetastasenchirurgie einnehmen.
Schlussfolgerung
Für selektionierte Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom sollte die Metastasektomie die Therapie der Wahl sein, insofern der Primärtumor erfolgreich reseziert worden ist, sie lediglich pulmonale Metastasen aufweisen und die funktionelle Operabilität sowie die vollständige Metastasenresektion gewährleistet sind.