Abb. 1
Ein 54-jähriger Patient stellte sich klinisch mit seit 6 Monaten zunehmender Lymphadenopathie axillär und nuchal bei seinem Hausarzt vor. Initial habe er in 4 Wochen 4–5 kg Gewicht verloren und berichtete über 2 Tage anhaltendes Fieber mit Nachtschweiß. Er habe früher als Bodybuilder gearbeitet und dafür Ölinjektionen pektoral und im Schulterbereich erhalten, diese letztmalig vor ca. 12–13 Jahren. Zur weiteren Klärung der Lymphadenopathie erfolgte eine axilläre Lymphknotenexstirpation, die wir unter der klinischen Fragestellung eines malignen Lymphoms zur Schnellschnittuntersuchung erhielten. Der klinische Verdacht konnte weder im Schnellschnitt noch in den angefertigten immunhistochemischen Untersuchungen bestätigt werden. Demgegenüber fanden sich auffällige zystische Veränderungen mit nicht-verkäsenden Epitheloidzellgranulomen (
a, HE, Vergr. 1:100) und dem Nachweis von „asteroid bodies“ in Riesenzellen (
a,
Inlay). Die größeren zystischen Hohlräume stellten sich in den immunhistochemischen Färbungen für D2-40 als ektatische Lymphgefäße dar (
b, Vergr. 1:400), die kleineren in den Färbungen für CD68 (
c, Vergr. 1:400) als vakuolisierte Zytoplasmaeinschlüsse in Makrophagen. Die Ziehl-Neelsen-Färbung und die PCR auf Mykobakterien blieben negativ, in der PAS-Färbung kamen keine Pilze zur Darstellung. In Hinblick auf die Anamnese des Patienten werteten wir die Lymphgefäßektasien und granulomatösen Veränderungen als Folge der berichteten Öleinbringung [
1] zur Muskelaugmentation. Allerdings haben wir aufgrund der akut aufgetretenen Symptomatik und der nachgewiesenen „asteroid bodies“ empfohlen, eine von der Öleinbringung unabhängige granulomatöse, hypererge Grunderkrankung wie z. B. eine Sarkoidose weiter klinisch abzuklären/auszuschließen