Zusammenfassung
Junge Geflüchtete kommen mit einer Reihe somatischer und psychischer Probleme nach Deutschland und sind auch nach ihrer Ankunft speziellen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) sind besonders vulnerabel. Deshalb wurde die Jugendvorsorgeuntersuchung J-umF entwickelt, um Krankheiten und Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen. Fragen der Alterseinschätzung, der Sprachmittlung und der nonverbalen Kommunikation werden kritisch diskutiert. In Bezug auf Infektionen sind Flüchtlinge eine gefährdete Gruppe. Durch frühzeitigen Impfschutz und rasche Abklärung potenziell gefährlicher Zustände wie Fieber ohne Fokus können wir das Risiko minimieren. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge haben ein besonders hohes Risiko für Traumafolgestörungen und andere psychische Erkrankungen. Diese zu erkennen und gegebenenfalls eine Therapie zu veranlassen, gehört zu den Zielen der J-umF. Nur so kann Chronifizierung vermieden und Integration erleichtert werden.