Erschienen in:
20.10.2021 | Aderhautmelanom | Neues aus der Forschung
kurz notiert
Aderhautmelanom: ImmTAC verbessert Gesamtüberleben
verfasst von:
Moritz Borchers
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 10/2021
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Auszug
Das maligne Melanom kann quasi als die "Paradeindikation" gelten, in der die Immuntherapie mit Checkpointhemmern (ICI) erstmals ihren Erfolgszug angetreten hat. Das gilt allerdings leider nicht für alle Formen des Melanoms: Beim metastasierten uvealen Melanom, das aus Melanozyten in der Aderhaut (und anderen Teilen) des Auges entspringt, sind die Erfolge der ICI begrenzt. Das könnte auch daran liegen, dass die Immunogenität des okularen Melanoms aufgrund einer geringeren Mutationslast weniger ausgeprägt ist, als bei der kutanen Form. Daten einer Phase-III-Studie ( n = 378) sprechen nun dafür, dass eine Immuntherapie mit einem sog. ImmTAC ("immune-mobilizing monoclonal T-cell receptors against cancer") beim Aderhautmelanom erfolgversprechender sein könnte [Nathan P et al. N Engl J Med. 2021;385(13):1196-206]. Unter einer Behandlung mit dem ImmTAC Tebentafusp fiel die 1-Jahres-Rate für das Gesamtüberleben signifikant besser aus als unter einer Vergleichstherapie (73 vs. 59 %; Hazard Ratio 0,51; p < 0,001). Letztere konnte nach Wahl der Behandelnden aus Nivolumab oder Ipilimumab oder Dacarbazin bestehen. Tebentafusp ist ein bispezifisches Fusionsprotein, das aus einem T-Zell-Rezeptor gegen das melanomspezifische Antigen gp100 und einem T-Zell-bindenden Element (Anti-CD3) besteht. Während über gp100 das Melanom adressiert wird, lassen sich über CD3 Immunzellen zum Tumor schleusen. …