Erschienen in:
29.12.2023 | Melanom | Leitthema
Anorektales Melanom
verfasst von:
Prof. Dr. Hannes Philipp Neeff
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Das anorektale Melanom (ARM) gehört zu den mukosalen Melanomen und ist eine aggressive Erkrankung mit einer schlechten Prognose. Das ARM wird anatomisch der Analhaut, dem anorektalen Übergang oder dem Rektum zugeordnet. Das Langzeitüberleben ist in der Regel abhängig vom Ausmaß bzw. dem Fortschreiten der systemischen Erkrankung, nicht so sehr von lokalen Rezidiven. Die chirurgische, lokale Radikalität der Behandlung hat daher in den frühen Stadien den größten Einfluss auf das Langzeitüberleben. Auch im Bereich der mukosalen Melanome haben die Targeted Therapy sowie Immuntherapie die Behandlungsmöglichkeiten erweitert und verbessert, jedoch nicht im selben Umfang wie bei kutanen Melanomen. Sie ersetzen nicht den kurativen chirurgischen Ansatz. Ob sie einen kurativen Ansatz in neoadjuvanter Intention unterstützen, ist Gegenstand aktueller Untersuchungen. Liegt eine systemische Erkrankung vor, muss sich die Chirurgie auf Eingriffe mit dem besten Organerhalt bzw. der komplikationsärmsten Symptomlinderung beschränken.