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Erschienen in: DNP - Der Neurologe & Psychiater 2/2021

09.04.2021 | Migräne | Industrieforum

CGRP-Antikörper: Nutzen-Risiko-Profil bei Migräne und kardiovaskulären Risikofaktoren

verfasst von: Abdol A. Ameri

Erschienen in: DNP – Die Neurologie & Psychiatrie | Ausgabe 2/2021

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Auszug

Die monoklonalen CGRP-Antikörper haben sich insgesamt als wirksame und gut verträgliche Behandlungsoption für die Migräneprophylaxe erwiesen. Ein Übergebrauch von Akutmedikamenten kann sich unter der Behandlung zurückbilden. Obschon Migräne per se ein Risikofaktor für viele kardiovaskuläre Erkrankungen ist und das vasodilatierende Neuropeptid CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) eine protektive Rolle im kardiovaskulären System hat, seien die monoklonalen CGRP-Antikörper mit einem günstigen Sicherheitsprofil assoziiert, berichtete Dr. Bianca Raffaelli, Ärztin in der Klinik für Neurologie der Charité, Universitätsmedizin Berlin. Gut belegt ist das Sicherheitsprofil von Fremanezumab (Ajovy®): Gepoolte Daten der Phase-III-Studien HALO EM, HALO CM und FOCUS zeigen, dass die Rate kardiovaskulärer Nebenwirkungen unter der Migräneprophylaxe mit Fremanezumab vergleichbar ist mit Placebo - unabhängig davon, ob die Patienten bei Einschluss in die Studien kardiovaskuläre Risikofaktoren oder kardiovaskuläre Vorerkrankungen aufwiesen [Jürgens T et al. EAN 2020;ePresentation EPR1107] oder begleitend Triptane als Akuttherapie einnahmen [Kärppa M et al. EAN 2020;ePresentation EPR2065]. Eine Subgruppenanalyse der HALO CM-Studie bei chronischer Migräne lies erkennen, dass Patienten mit übermäßiger Anwendung von akuten Kopfschmerzmitteln zum Zeitpunkt der Baseline ebenso von der Behandlung mit Fremanezumab profitierten wie Patienten ohne Medikamentenübergebrauch [Silberstein SD et al. J Headache Pain 2020;21:114]. Mehr als der Hälfte der Beroffenen gelang es unter der Migräneprophylaxe mit Fremanezumab, den Medikamentenübergebrauch zu beenden. Unabhängig vom Vorliegen eines Übergebrauchs der Akutmedikation ging bei 30-40 % der Patienten die Zahl der monatlichen Tage mit Kopfschmerzen um mindestens die Hälfte zurück (Abb. 1). Die Reversionsrate zur episodischen Migräne betrug bei vierteljährlicher Gabe von Fremanezumab 55,2 % (p = 0,0389 vs. Placebo), bei monatlicher Gabe 60,6 % (p = 0,0024 vs. Placebo). Die Möglichkeit, Fremanezumab einmal monatlich oder einmal vierteljährlich zu applizieren, bietet eine höhere Flexibilität. Nach den Ergebnissen einer aktuellen Erhebung favorisieren gut zwei Drittel (69 %) der Patienten die Quartalsdosis [Corwan RP et al. AAN 2020;P3.003]. Im Rahmen der kürzlich gestarteten prospektiven, nicht interventionellen Studie FINESSE werden nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Fremanezumab sowie die Adhärenz und Persistenz bei rund 2.000 Migränepatienten aus etwa 160 Praxen in Deutschland und Österreich evaluiert. Bisher wurden 353 Patienten rekrutiert [Straube A et al. DGN 2020;Poster IP068]. Abdol A. Ameri
Metadaten
Titel
CGRP-Antikörper: Nutzen-Risiko-Profil bei Migräne und kardiovaskulären Risikofaktoren
verfasst von
Abdol A. Ameri
Publikationsdatum
09.04.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie / Ausgabe 2/2021
Print ISSN: 2731-8168
Elektronische ISSN: 2731-8176
DOI
https://doi.org/10.1007/s15202-021-4654-1

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