Erschienen in:
01.07.2011 | Schwerpunkt
Mikroskopische Kolitis
Histopathologische Übersicht mit klinisch-pathologischer Korrelation
verfasst von:
Dr. C. Platz-Baudin, T. Katzenberger, M. Eck
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Die mikroskopische Kolitis ist eine klinisch-pathologische Entität, die neben der typischen Klinik mit wässrigen Diarrhöen eine charakteristische Histologie aufweist. Da die Koloskopie einen endoskopischen Normalbefund zeigt, ist die mikroskopische Kolitis eine Domäne der Histopathologie. Morphologisch werden lymphozytäre und kollagene Kolitis unterschieden. Die lymphozytäre Kolitis zeigt eine Vermehrung der intraepithelialen Lymphozyten auf >20 Lymphozyten pro 100 Deckepithelien, die kollagene Kolitis eine Verbreiterung des subepithelialen Kollagenbands auf mehr als 10 µm. Zur genauen Quantifizierung sind entsprechende Zusatzfärbungen hilfreich. Bei entsprechender Klinik ist die Entnahme von Stufenbiopsien – möglichst mit Lokalisationszuordnung – zu empfehlen, da die mikroskopische Kolitis Darmabschnitte aussparen kann und physiologisch die Lymphozytenanzahl in den verschiedenen Darmabschnitten variiert. Während die Verbreiterung des Kollagenbands als relativ spezifisch für die Diagnose einer kollagenen Kolitis gilt, findet sich eine Lymphozytose der Kolonschleimhaut auch im Rahmen anderer Erkrankungen. Für die korrekte Diagnosestellung ist hier die Korrelation des histomorphologischen Befunds mit der klinischen Symptomatik und dem Leitsymptom der wässrigen Diarrhö entscheidend.