Erschienen in:
15.11.2018 | Konservative Therapie | Operative Techniken
Minimal-invasive endoskopische Rekonstruktion der proximalen Hamstring-Insertion
verfasst von:
Dr. J. H. Schröder, M. Gesslein, M. Schütz, C. Perka, D. R. Krüger
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Minimal-invasive endoskopische Rekonstruktion von Avulsionsverletzungen der proximalen Hamstring-Insertion zur Vermeidung von persistierender Schwäche und Schmerzen.
Indikationen
Frische retrahierte 2‑ und 3‑Sehnen-Avulsionsverletzungen der proximalen Hamstring-Insertion. Frustrane konservative Therapie wenig retrahierter Verletzungen. Schmerzhafte chronische Partialläsionen der proximalen Hamstring-Insertion.
Kontraindikationen
Wesentliche Komorbiditäten mit erhöhtem Operationsrisiko, ältere Patienten mit niedrigem funktionellem Anspruch und chronische Verletzungen ohne funktionelle Defizite.
Operationstechnik
Endoskopische Refixation mit Fadenankern nach Anfrischen des Footprint am Tuber ischiadicum. Visualisierung des Nervus ischiadicus zur sicheren Schonung.
Weiterbehandlung
Teilbelastung mit Kniegelenkorthese zur strikten Vermeidung einer kombinierten Kniestreckung und Hüftgelenkflexion für 4–6 Wochen. Beginn der aktiven Beübung und Dehnung 8 Wochen postoperativ.
Ergebnisse
Im Zeitraum von 2014–2016 wurden 12 Patienten mit einer endoskopischen Rekonstruktion der proximalen Hamstring-Insertion behandelt. Bei einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 25 Monaten (Spanne 16–34 Monate) zeigten sich auf der visuellen Analogskala ein durchschnittlicher VAS von 0 (Spanne 0–2) und eine durchschnittliche subjektive Bewertung der Funktion („Subjective Hip Value“) von 94 % (Spanne 80–100 %). In unserem Kollektiv zeigten sich keine neurovaskulären Komplikationen, insbesondere keine Hinweise auf Hypästhesien im Bereich des N. cutaneus femoris posterior. Alle Patienten konnten zu ihrem ursprünglichen Aktivitätsniveau zurückkehren (Tegner Activity Scale 5,2 präoperativ vs. 5,2 postoperativ). Die durchschnittliche Dauer bis zum „Return to Sport“ betrug 6,5 Monate (Spanne 3–12 Monate). Alle Patienten konnten ihren ursprünglichen Beruf weiter ausüben.