Erschienen in:
01.07.2020 | Leitthema
Minimal-invasive Stabilisierung bei thorakolumbalen osteoporotischen Frakturen
verfasst von:
Dr. Klaus John Schnake, Max Josef Scheyerer, Ulrich Josef Albert Spiegl, Mario Perl, Bernhard Wilhelm Ullrich, Sebastian Grüninger, Georg Osterhoff, Sebastian Katscher, Kai Sprengel, Arbeitsgruppe Osteoporotische Frakturen der Sektion Wirbelsäule
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die minimal-invasive Stabilisation thorakolumbaler osteoporotischer Frakturen (OF) bei Patienten ohne neurologisches Defizit hat sich weitestgehend etabliert. Verschiedene dorsale und ventrale Techniken stehen zur Verfügung. Die OF-Klassifikation und der OF-Score stellen Hilfen bei der Indikation und Auswahl der operativen Technik dar.
Fragestellung
Die Arbeit gibt einen Überblick über die minimal-invasiven Stabilisationstechniken sowie über deren Komplikationen und Ergebnisse.
Material und Methoden
Selektive Literaturrecherche und Beschreibung der operativen Techniken.
Ergebnisse
Die alleinige Wirbelkörperaugmentation kann bei schmerzhaften, aber stabilen Frakturen der Typen OF 1 und 2, seltener bei Typ OF 3 indiziert sein. Die Kyphoplastie stellt ein gut untersuchtes, effektives und sicheres Verfahren dar. Instabile Frakturen und kyphotische Fehlstellungen (Typen OF 3–5) sollten perkutan dorsal stabilisiert werden. Die Länge des Konstrukts richtet sich nach dem Grad der Instabilität und der Fehlstellung. Die Zementaugmentation der Schrauben kann bei ausgeprägter Osteoporose indiziert sein, erhöht jedoch die Komplikationsrate. Die Wiederherstellung der Stabilität der ventralen Säule kann über eine Wirbelkörperaugmentation, seltener über eine minimal-invasive ventrale Stabilisation erfolgen. Die klinisch-radiologischen kurz- und mittelfristigen Ergebnisse der Stabilisationstechniken sind gut, jedoch steigt mit zunehmender Invasivität auch die Komplikationsrate an.
Schlussfolgerungen
Die minimal-invasiven Stabilisationstechniken sind sicher und effektiv. Die Indikationen für die einzelnen Verfahren richten sich nach der OF-Klasse und der individuellen klinischen Situation des Patienten.