Erschienen in:
05.01.2018 | Verletzungen der Rotatorenmanschette | Leitthema
Moderne Behandlungsstrategien der langen Bizepssehne
verfasst von:
PD Dr. S. Braun, A. B. Imhoff
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Die lange Sehne des M. biceps und die Schlinge des Bizeps-Pulley-Systems sind anfällig für akute oder degenerative Läsionen. Da sie beide als wesentliche Schmerzursachen identifiziert wurden, sind eine entsprechende Diagnose und Behandlung für die erfolgreiche Therapie von Schulterschmerzen essenziell. Die grundlegenden Prinzipien zur Behandlung dieser beiden pathologischen Veränderungen haben sich zwar in den letzten Jahrzehnten nicht geändert, es wurden jedoch neue Ansätze für einfacher durchzuführende chirurgische Optionen entwickelt. Die Refixation von SLAP-Läsionen (SLAP: Superiores Labrum von anterior nach posterior) wird restriktiver gehandhabt und zumeist bei jungen Patienten durchgeführt, während eine Tenotomie oder Tenodese häufiger bei Patienten über 30 Jahren vorgenommen wird. Läsionen der langen Bizepssehne und des Pulley-Systems werden entweder mittels Tenotomie oder Tenodese behandelt. Insbesondere die chirurgischen Techniken bei der Tenodese sind bei Verwendung aktueller Implantate weniger invasiv. Dabei wird die Tenodese entweder intraartikulär, supra- oder subpektoral mit Tenodeseschrauben oder Fadenankern durchgeführt. Dagegen wurde in den letzten 10 Jahren das Verfahren der Weichteiltenodese immer seltener eingesetzt. Mit der chirurgischen Behandlung pathologischer Veränderungen der langen Bizepssehne sind hochgradig zufriedenstellende Ergebnisse möglich, wenn die Indikation sorgfältig gestellt wird.