Erschienen in:
24.01.2014 | Pharmaforum
Moderne Epilepsiebehandlung: Wunsch und Wirklichkeit
verfasst von:
Dr. Yuri Sankawa
Erschienen in:
NeuroTransmitter
|
Ausgabe 1/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Retro- und prospektiven Verlaufsbeobachtungen zufolge werden bis zu 50 % der erwachsenen Patienten mit Epilepsie unter dem ersten Antiepileptikum (AED) in Monotherapie anfallsfrei, weitere 10–15 % durch die Umstellung auf ein zweites beziehungsweise drittes AED [Elger CE et al. in: Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Herausgegeben von der Kommission „Leitlinien“ der DGN, Stuttgart, September 2012]. Als „therapieresistent“ werden Patienten bezeichnet, die auf die ersten beiden AED nicht ausreichend ansprechen [Kwan P et al. Epilepsia 2010; 51: 1069–77]. Gleichzeitig zeigten prospektive Studien, dass etwa 15 % der schwer behandelbaren Patienten im Verlauf von etwa vier Jahren unter dem Einsatz weiterer AED doch noch Anfallsfreiheit erreichten [Luciano AL et al. Ann Neurol 2007; 62: 375–81; Callaghan BC et al. Ann Neurol 2007; 62: 382–9; Schiller Y, Najjar Y. Neurology 2008; 70: 54–65]. Nicht zuletzt spiegeln die Ergebnisse auch die erhebliche Variationsbreite des interindividuellen Therapieansprechens wider. Ein Therapieerfolg in dieser Patientengruppe kann sich nach Professor Hajo M. Hamer vom Epilepsiezentrum der Neurologischen Klinik Erlangen, auch in ökonomischer Hinsicht lohnen, da bei den jährlichen Gesamtkosten von schwer betroffenen Patienten die indirekten Kosten wie Arbeitsausfälle oder die vorzeitige Berentung die direkten Kosten wie AED-Kosten oder Krankenhausaufenthalte überwiegen würden [Hamer HM et al. Neurol 2012; 259: 2376–84]. …