Zusammenfassung
Der Einsatz von Antiepileptika in Monotherapie hat das Ziel, Anfallsfreiheit bei keinen oder minimalen Nebenwirkungen zu erzielen. Mit dem ersten Antiepileptikum werden 50–60 % der Patienten mit fokaler Epilepsie für mindestens zwölf Monate anfallsfrei. Diese Rate hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht geändert, neu zugelassene Antiepileptika sind also nicht wirksamer als die bisher eingesetzten Substanzen. Neben der Wirksamkeit ist die Verträglichkeit der langfristig einzunehmenden Antiepileptika eine entscheidende Größe; beide Parameter zusammen werden durch die Retention angezeigt. Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie empfehlen bei fokalen Epilepsien Lamotrigin und Levetiracetam als Mittel der ersten Wahl, bei generalisierten Epilepsien Valproinsäure. Wenn das erste Antiepileptikum keine Wirksamkeit zeigt oder zu relevanten Nebenwirkungen führt, muss es gegen eine andere Substanz ausgetauscht werden.