14.01.2019 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Mortalität bei Typ-2-Diabetes in Deutschland
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 3/2019
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Hintergrund
Mit geschätzt 415 Mio. Betroffenen weltweit wird Typ-2-Diabetes bereits als die vermutlich größte Epidemie der Menschheitsgeschichte bezeichnet. Neben verhaltens- und umweltbezogenen Risikofaktoren trägt in vielen Ländern die demografische Entwicklung wesentlich zum Anstieg der Fallzahlen bei. Die durch Typ-2-Diabetes verursachte Krankheitslast beruht u. a. auf einer erhöhten Mortalität im Vergleich zu nicht an dieser Stoffwechselerkrankung leidenden Personen.
Ziel der Arbeit
Die aktuelle Studienlage zur Mortalität bei Typ-2-Diabetes in Deutschland soll zusammengefasst werden.
Material und Methoden
Für die vorliegende Übersichtsarbeit wurde relevante Literatur in MEDLINE über die Suchplattform PUBMED recherchiert, thematisch sortiert und zusammengefasst.
Ergebnisse
In Deutschland ist die Mortalitätsrate von Personen mit Typ-2-Diabetes 2‑ bis 3‑mal höher als die von Menschen ohne diese Stoffwechselerkrankung. Frauen weisen eine höhere Übersterblichkeit auf als Männer, mit zunehmenden Alter sinkt diese. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Übersterblichkeit bei Typ-2-Diabetes in Deutschland erhöht. Die Zahl der Todesfälle durch diese Erkrankung lag hierzulande im Jahr 2010 bei 138.000 (16 % aller Todesfälle).
Diskussion
Künftig ist aufgrund steigender Typ-2-Diabetes-Fallzahlen mit einer deutlichen Zunahme diabetesbedingter Todesfälle zu rechnen. Maßnahmen zur Primär- und Sekundärprävention sollten ergriffen werden, um der steigenden Mortalitätslast durch diese Stoffwechselerkrankung entgegenzuwirken. Angesichts der nationalen und internationalen Entwicklung der Diabetesepidemie besteht in Deutschland in Anbetracht der Datenlage zur Mortalität bei Typ-2-Diabetes dringender Handlungsbedarf.
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