Erschienen in:
21.07.2022 | Multiple Sklerose | Arzneimitteltherapie
Therapie der aktiven sekundär progredienten multiplen Sklerose
verfasst von:
PD Dr. med. A. Bayas, M. Christ
Erschienen in:
DGNeurologie
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Ausgabe 5/2022
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Auszug
Die multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der auch neurodegenerative Prozesse von Bedeutung sind. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung haben 85–90 % der Patienten einen schubförmig-remittierenden Krankheitsverlauf („relapsing-remitting“ MS, RRMS). Ohne verlaufsmodifizierende Therapien („disease modifying drugs“ [DMDs]) entwickeln ca. 50 % der Patienten nach 15 Jahren und etwa 2/3 der Patienten nach 30 Jahren eine sekundär progrediente MS (SPMS, [
1]). Bei der SPMS kommt es unabhängig von Schüben zu einer schleichenden Behinderungsprogression, Schübe können jedoch noch weiterhin vorhanden sein. Das Vorkommen von Schüben oder neuen Läsionen in der Magnetresonanztomographie (MRT) charakterisiert die aktive SPMS, im Gegensatz zur nicht aktiven SPMS, bei der sich diese nicht (mehr) nachweisen lassen [
2]. Von der European Medicines Agency (EMA) wird neben der RRMS und SPMS die RMS („relapsing“ MS, MS mit Schüben) aufgeführt, diese umfasst die SPMS mit Schüben und die RRMS [
3]. Diese Einteilung ist v. a. hinsichtlich der hierfür zugelassenen Immuntherapien von Bedeutung. …