Erschienen in:
25.01.2023 | Multiple Sklerose | Info Pharm
Neuromyelitis-Optica-Spektrum-Erkrankung
Akut- und Präventivtherapie bei NMOSD
verfasst von:
Dr. med. Matthias Herrmann
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
|
Ausgabe 1/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Erste Symptome der Neuromyelitis-Optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) werden oft als Multiple Sklerose (MS) fehlgedeutet. Bis zur korrekten Diagnose können dann Jahre vergehen. Die möglichen Folgen sind gravierend, denn einige der bei MS eingesetzten Medikamente könnten die ohnehin vielfach schweren Verläufe der NMOSD noch verschlimmern. Hierauf verwies Prof. Dr. Friedemann Paul, Universitätsmedizin Berlin, dem zufolge eine NMOSD-Attacke mit ein- oder beidseitiger Optikusneuritis unverzüglich behandelt werden müsse. Denn schon eine siebentägige Verzögerung der Akuttherapie mit hochdosiertem intravenösen Methylprednisolon gehe nach Daten einer retrospektiven Studie mit einem so deutlich erhöhten Risiko einher, dass sich das Sehvermögen dauerhaft verschlechtere. "Es handelt sich um einen neuroimmunologischen Notfall, bei dem nicht übers Wochenende gewartet werden darf, ob es sich von selbst bessert", betonte Paul. Anders als bei der MS sei die Krankheitsprogression bei NMOSD primär mit den Attacken assoziiert, die schwere bleibende Beeinträchtigungen zur Folge haben könnten. Bei AQP4-IgG-Seropositivität sei es deshalb entscheidend - wenn nicht sogar zwingend geboten -, bereits nach der ersten Attacke mit einer präventiven Therapie zu beginnen. …