Erschienen in:
24.05.2016 | Tuberkulose | Leitthema
Spondylodiszitis im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
A. Völker, Prof. Dr. S. Schubert, Prof. Dr. C.‑E. Heyde
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 6/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Spondylodiszitis im Kindesalter ist ein seltenes Krankheitsbild. Sie macht ca. 2–4 % aller infektiösen Skeletterkrankungen bei Kindern aus.
Ziel
Ziel des Beitrags ist die Vorstellung der Epidemiologie sowie die Darstellung der Klinik und der bildmorphologischen Veränderungen bei der unspezifischen und spezifischen Spondylodiszitis im Kindes- und Jugendalter sowie ihre Behandlungsmöglichkeiten.
Methode
Die vorhandene Literatur wurde ausgewertet.
Ergebnisse
Die unspezifische Spondylodiszitis wird weit überwiegend durch eine hämatogene Streuung verursacht. Der am meisten nachgewiesene pathogene Keim ist Staphylococcus aureus. Die Klinik ist oft unspezifisch. Goldstandard der bildgebenden Diagnostik ist die Magnetresonanztomographie. Die Therapie erfolgt in der Regel konservativ mit einer Antibiotikatherapie sowie der Ruhigstellung des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes für mehrere Wochen. In anderen Regionen der Welt treten vornehmlich spezifische Spondylodiszitiden bei Kindern auf, verursacht durch das Mycobacterium tuberculosis bzw. Brucellen. Auch hier steht die konservative Therapie mit Antibiotika im Vordergrund. Eine operative Therapie ist indiziert bei relevanten Deformitäten aufgrund der entzündlichen Prozesse an der Wirbelsäule oder bei neurologischen Ausfallserscheinungen.
Schlussfolgerung
Bei einer vorliegenden Entzündungskonstellation sowie Beschwerden, welche auf einen entzündlichen Prozess im Bereich der Wirbelsäule hindeuten könnten, ist eine großzügige Indikation zur Magnetresonanzuntersuchung der Wirbelsäule zum Ausschluss einer Spondylodiszitis zu stellen.