Erschienen in:
29.10.2018 | Myelodysplastische Syndrome | Hauptreferate: Gastvorträge der Arbeitsgemeinschaften
WHO-Klassifikation myeloischer Neoplasien
verfasst von:
Prof. Dr. C. Wickenhauser
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2018
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Zusammenfassung
2014 trafen sich zwei Beratungskomitees (je eines für die myeloischen und die lymphatischen Neoplasien) bestehend aus etwa 100 Pathologen, Hämatologen, Onkologen und Genetikern in Chicago zur Überarbeitung der diagnostischen WHO-Kriterien. Ziel war es, Krankheitsentitäten zu definieren, die aufgrund neuer Erkenntnisse modifiziert, entfernt oder hinzugefügt werden sollten. Zur Verbesserung einer biologisch sinnvollen Einordnung wurde insbesondere eine Reihe neuer molekulargenetischer Marker aufgenommen, welche sich als diagnostisch und/oder prognostisch relevant herausgestellt hatten. Das hieraus notwendigerweise resultierende differenzierte diagnostische Vorgehen stellt eine Herausforderung für den Hämatopathologen dar. Nicht nur ist es eine Notwendigkeit, die Informationen eines multimodalen diagnostischen Prozesses zu bündeln und die Ergebnisse von Morphologie, Immunphänotypisierung und klinischer Information vergleichend zu werten. Es ist weiterhin essenziell, die Techniken der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung und des Next Generation Sequencing in den diagnostischen Prozess zu integrieren. Die hämatopathologische Diagnostik ist durch diese weitere Ausdifferenzierung personal- und kostenintensiver geworden.