04.01.2013 | journal club
Nachteile für ältere Patientinnen durch Untertherapie
Mammakarzinom
Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie | Ausgabe 8/2012
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Wie schon in früheren Studien gezeigt, kann durch eine Verbesserung der Früherkennung und der Therapie die brustkrebsbedingte Letalität, z. B. das Sterberisiko innerhalb der ersten zehn Jahre, deutlich gesenkt werden [1]. Die hier kommentierte Arbeit zeigt, dass junge weiße Frauen davon stärker profitierten als die ≤ 75-Jährigen oder Frauen mit schwarzer Hautfarbe, diese sogar unabhängig vom Alter. Dafür stellen die Autoren selbst folgende mögliche Ursachen zur Diskussion:Die niedrige Zahl von Mammografien bei älteren Frauen [2].
Die Unsicherheit bei der Wahl der Therapie, da weithin Unklarheit über Nutzen und Toxizität einer Chemotherapie besteht; höheres Alter ist häufig ein Ausschlusskriterium in klinischen Studien.
Geringere Compliance von Älteren bei der Hormontherapie.
Unterlassung weiterer adjuvanter Therapieformen, z. B. der Radiotherapie.
Mit zunehmendem Alter gibt es mehr langsam wachsende, Östrogenrezeptor-positive Karzinome [3]. Da jüngere Frauen insgesamt aggressivere Karzinome aufweisen, besteht der Verdacht, dass diese auch aggressiver behandelt werden, ältere Patientinnen aber nicht ausreichend. Wir gehen im Folgenden darauf ein.