Erschienen in:
01.03.2007
Neue Lehr- und Prüfungsformen im Fach Psychiatrie
Erfahrungen mit einem reformierten Kurrikulum
verfasst von:
Dr. M. Schäfer, W. Georg, I. Mühlinghaus, A. Fröhmel, D. Rolle, S. Pruskil, A. Heinz, W. Burger
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Seit 1999 existiert an der Charité Berlin der Reformstudiengang Medizin (RSM) parallel zum Regelstudiengang. Neben der Fächerübergreifenden Vermittlung der Inhalte ist der RSM unter anderem durch das problemorientierte Lernen (POL), die Übung von ärztlicher Gesprächsführung (Interaktion) sowie Seminarangebote gekennzeichnet. Das Kurrikulum des Reformstudiengangs ist Blockweise nach Organsystemen und Lebensphasen organisiert und wird durch Praxishospitationen und klinische Blockpraktika ergänzt. Während des neu entwickelten vierwöchigen Blocks Psychiatrie im 8. Semester nehmen die Studierenden an der stationären Krankenversorgung eines psychiatrischen Lehrkrankenhauses teil. Zusätzlich bearbeiten die Studierenden in POL psychiatrische Patientenfälle. In Seminaren werden Schwerpunktthemen (z. B. schizophrene Störungen) vertieft. Die psychopathologische Befunderhebung und Anamnesetechniken werden mit Hilfe professionell trainierter Simulationspatienten geübt. Die Überprüfung der Semesterlernziele erfolgt durch theoretische Prüfungen (Multiple-Choice-Prüfungen) und praktische Semesterabschlussprüfungen („objective structured clinical examination“) mit Hilfe von Simulationspatienten. Die hier vorgestellten Lehr- und Prüfungsformen im Fach Psychiatrie stellen ein neues Modell für eine praxisnahe psychiatrische Ausbildung von Medizinstudierenden dar.