20.02.2020 | Verletzungen der Gefäße | CME
Neurovaskuläre Komplikationen bei Frakturen der Extremitäten, Teil 2
Nervenverletzungen und iatrogene Schäden
Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 3/2020
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Läsionen peripherer Nerven beeinflussen die Langzeitprognose und das funktionelles Outcome in erheblichem Umfang. Nervenverletzungen sind zu 70 % mit Gefäßläsionen vergesellschaftet und treten gehäuft bei bestimmten Frakturen und Osteosynthesen auf. Prognose und Therapie hängen vom Schweregrad der Verletzung ab; insbesondere bestimmt das Vorliegen einer axonalen Läsion das weitere Vorgehen. Die möglichst frühzeitige Versorgung geht mit einer deutlich besseren Prognose einher. Defekte über 8 mm erfordern eine Nerventransplantation. Iatrogene Gefäßläsionen kommen v. a. bei perkutan-interventionellen Eingriffen vor. Nach Operationen am Bewegungsapparat werden sie in bis zu 8 % der Fälle berichtet. Iatrogene Nervenläsionen (bis zu 17,5 % der traumatischen Nervenschäden) sind fast ausschließlich Folge eines chirurgischen Eingriffs. Für alle Läsionen gelten die allgemeinen chirurgischen Versorgungsgrundsätze; das frühzeitige Zuziehen fachlich kompetenter Expertise ist entscheidend.