Erschienen in:
01.09.2011 | Hot Topics
Nierenschädigung durch Methotrexat?
Dosisabhängigkeit, Komorbidität und Komedikation
verfasst von:
Dr. U. Erdbrügger, Prof. Dr. K. de Groot
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Methotrexat (MTX) in „Low-dose“-Applikation ist eine wichtige Säule der antientzündlichen Therapie der rheumatoiden Arthritis und anderer entzündlicher Gelenkerkrankungen. Im Gegensatz zur „High-dose“-Anwendung von MTX in der Onkologie, das zur direkten Tubulustoxizität und zum konsekutiven Nierenversagen führen kann, sind renale Nebenwirkungen bei Low-dose-MTX eine seltene Ausnahme. Das größere Problem unter Low-dose-MTX liegt darin, dass eine a priori eingeschränkte Nierenfunktion durch Komorbiditäten oder eine zunehmende, manchmal klinisch nichtausreichend beachtete Niereninsuffizienz im Rahmen einer Komedikation mit z. B. nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Antibiotika etc. zu einer verminderten MTX-Ausscheidung und damit Kumulation der Substanz im Serum führt. Dies geht in erster Linie mit gastrointestinaler Mukositis und Knochenmarkdepression einher. Aus diesem Grund sollte auch Low-dose-MTX bei einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) <30 ml/min gar nicht und bei einer GRF zwischen 30 und 60 ml/min nur in halbierter Regeldosis unter engmaschigen Kontrollen der Nierenfunktion gegeben werden.