Erschienen in:
12.04.2019 | Nierentransplantation | Schwerpunkt
Multiviszeraltransplantationen – Indikationen, Technik und Outcome
verfasst von:
Dr. med. P. Felgendreff, H.-M. Tautenhahn, F. Dondorf, F. Rauchfuß, U. Settmacher
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Multiviszeraltransplantation (MuTx) ist eine heute etablierte Therapieoption für Patienten mit einem chronischen Mehrorganversagen. Insbesondere die Indikationsstellung, unter Beachtung der Grund- und Nebenerkrankungen des Empfängers, hat einen entscheidenden Einfluss auf das Outcome.
Ziel der Arbeit
Es sollen kombinierte Organtransplantationen in Verbindung mit einer Lebertransplantation beschrieben und Besonderheiten hinsichtlich Indikationsstellung, Technik und Outcome beleuchtet werden.
Material und Methoden
Die Grundlage der vorliegenden Arbeit bilden aktuelle Empfehlungen und eine Literaturrecherche in den medizinisch relevanten Datenbanken. In diesem Artikel wird auf Lebertransplantationen in Kombination mit mindestens einem thorakalen oder abdominellen Organ fokussiert. Hauptaugenmerk liegt auf der Darstellung operationsspezifischer Besonderheiten und des Outcomes.
Ergebnisse
Das Spektrum der Indikationen für eine MuTx ist heterogen und die Indikationsstellung eine patientenspezifische Einzelfallentscheidung. Die simultane Leber- und Nierentransplantation ist die am häufigsten durchgeführte kombinierte Organtransplantation. Das Langzeitüberleben nach Multiorgantransplantation ist durchschnittlich geringer als bei Patienten nach einer isolierten Lebertransplantation. Im Langzeitverlauf zeigen sich organspezifische Unterschiede. Patienten nach einer simultanen Leber-Nieren-Transplantation erreichen ein 5‑Jahres-Überleben von 86 %, wohingegen z. B. nur 63 % der Patienten nach einer kombinierten Leber- und Lungentransplantation die ersten 3 Jahre überleben.
Diskussion
Die Indikation zur Multiorgantransplantation ist eine Individualentscheidung. Aufgrund der komplexen Grund- und Nebenerkrankungen ist ein Vergleich der postoperativen Morbidität und Mortalität mit der Einzelorgantransplantation nicht möglich.