Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Nosokomiale Infektionen in der Urologie
verfasst von:
Prof. Dr. H. Piechota, A. Kramer
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Nosokomiale, d. h. durch medizinische Maßnahmen erworbene Infektionen bedeuten für den Patienten eine vermeidbare und nicht selten gravierende Komplikation seiner Grunderkrankung. Nach den postoperativen Wundinfektionen bilden Harnwegsinfektionen (HWI) mit 22,4 % die zweithäufigste Fraktion nosokomialer Infektionen. Dies entspricht etwa 155.000 nosokomiale HWI (nHWI) in Deutschland pro Jahr.
Die Prävention nosokomialer Infektionen hat deshalb einen hohen individuellen und sozioökonomischen Stellenwert, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Resistenzentwicklung bakterieller Erreger. Der Gesetzgeber berücksichtigt dies mit der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) und weiteren Initiativen, deren praktische Bedeutung für die Urologie in der folgenden Übersicht aufgezeigt wird.
Da nHWI in etwa 80 % der Fälle mit einem Katheter assoziiert sind, hat der korrekte Umgang mit Harnwegskathetern den höchsten Stellenwert für die Infektionsprävention. Die konkreten Handlungsanleitungen aus den aktuellen Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF, Arbeitskreis Krankenhaus- und Praxishygiene) werden nachfolgend zusammengefasst.