08.04.2024 | Ösophaguskarzinom | Leitlinien
Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Plattenepithel- und Adenokarzinome des Ösophagus (Version 4.0)“
verfasst von:
Prof. Dr. med. Rainer Porschen, Ines Gockel, Florian Lordick, Matthias Ebert
Erschienen in:
Die Onkologie
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ein exaktes Tumorstaging ist erforderlich, um die Patienten nach der Diagnose eines Ösophaguskarzinoms einer stadiengerechten Therapie zuführen zu können. Bei hochgradigen intraepithelialen Neoplasien oder Mukosakarzinomen soll eine endoskopische Resektion erfolgen. Die Ösophagektomie sollte minimal-invasiv oder in Kombination mit offenen Verfahren (Hybridtechnik) durchgeführt werden. Da die Prognose beim lokal fortgeschrittenen Ösophaguskarzinom bei alleiniger Operation schlecht ist, wird eine multimodale Therapie empfohlen. Bei lokal fortgeschrittenen Adenokarzinomen des Ösophagus oder des ösophagogastralen Übergangs wird eine perioperative Chemotherapie oder eine präoperative Radiochemotherapie durchgeführt. Bei lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus wird eine präoperative Radiochemotherapie mit anschließender vollständiger Resektion oder eine definitive Radiochemotherapie ohne Operation empfohlen. Bei Resttumor im Resektionspräparat nach neoadjuvanter Radiochemotherapie und R0-Resektion von Plattenepithelkarzinomen oder Adenokarzinomen sollte eine adjuvante Immuntherapie mit Nivolumab durchgeführt werden. Systemische palliative Behandlungsoptionen (Chemotherapie, Chemotherapie plus Immuntherapie, Immuntherapie allein) bei inoperablem oder metastasiertem Speiseröhrenkrebs hängen von der Histologie ab und werden nach PD-L1- und/oder Her2-Expression stratifiziert.