Erschienen in:
21.11.2016 | Was Patienten fragen
Haben Zwillinge ein erhöhtes Krebsrisiko?
verfasst von:
Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 6/2016
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Auszug
Hereditäre Einflüsse auf Erkrankungsrisiken lassen sich besonders gut an Zwillingen beobachten und in ihrer Größenordnung abschätzen. Die Nordic Twin Study of Cancer (NorTwinCan) ist die weltweit größte Zwillingsstudie zur Erblichkeit von Krebserkrankungen und kann auf Daten von über 350.000 individuellen Zwillingen aus bevölkerungsbezogenen Zwillingsregistern in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden zurückgreifen. Epidemiologen von der Harvard T. H. Chan School of Public Health in Boston untersuchten an rund 80.000 eineiigen und 123.000 gleichgeschlechtlichen zweieiigen Zwillingen aus der NorTwinCan-Kohorte die Inzidenz von Krebserkrankungen insgesamt und die Inzidenz beim zweiten Zwilling, wenn der Partner bereits mit Krebs diagnostiziert war [
1]. Es ging also nicht um die Frage, ob das Zwillingsein an sich ein erhöhtes Krebsrisiko birgt, so könnten manche Berichte über die Studie missverstanden werden, sondern um die erbliche Komponente bei verschiedenen Tumoren. Diese kalkulierten die Autoren für 23 Krebsformen aus dem Unterschied zwischen der Inzidenz im Gesamtkollektiv und derjenigen bei Zwillingen, deren Partner bereits erkrankt war. Die Zwillinge in dem Kollektiv wurden median 32 Jahre beobachtet - ab einem medianen Alter von etwa 30 Jahren in Finnland, Norwegen und Schweden, in Dänemark bereits ab 12 Jahren. …