Erschienen in:
10.08.2018 | Onkologische Therapie | Übersichten
Kaltes atmosphärisches Plasma für die urologische Tumortherapie
verfasst von:
N. Gelbrich, M. B. Stope, M. Burchardt
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Kaltes atmosphärisches Plasma (CAP) ist ein hochreaktives, ionisiertes Gasgemisch aus elektrisch geladenen Teilchen, Radikalen und Photonen sowie elektromagnetischer Strahlung. Aufgrund der hohen Energie und der hohen Reaktivität der Plasmakomponenten werden physikalische Plasmen auch als 4. Aggregatzustand bezeichnet. CAP hat eine antimikrobielle, immunmodulierende, antiinflammatorische und wundheilungsfördernde Wirkung auf biologische Systeme. Aufgrund seiner antineoplastischen Eigenschaften stellt es überdies eine potentielle intraoperative Anwendungsmöglichkeit zur Behandlung von Wund- und Resektionsränder in der aktuellen Therapie urologischer Tumoren dar. Durch eine Behandlung mit CAP kann das Wachstum von urologischen Tumorzellen effektiv gehemmt werden. Vorbehaltlich weiterer Untersuchungen zu Wirkmechanismen, aber auch zur Eindringtiefe in Gewebe und der Wirkung auf physiologisch gesundes Gewebe eröffnet die CAP-Behandlung neue innovative Optionen in der urologischen Onkologie. Der intraoperative Einsatz von CAP wäre insbesondere in Bereichen denkbar, die nahe an kritischen Strukturen (Nerven, andere Organe) liegen und daher nur mit hohem Risiko chirurgisch resektiert werden könnten. Der vorliegende Übersichtsartikel fasst aktuelle Untersuchungen bezüglich der biologischen Wirkungen von CAP auf urologische Tumorzellen zusammen.