Erschienen in:
01.03.2005 | Originalien
Operative Versorgung von Capitulum-humeri-Typ-I-Frakturen über den ventralen Zugang nach Henry
Kurz- und mittelfristige Ergebnisse
verfasst von:
Dr. S. O. Dietz, L. P. Müller, J. Korner, P. M. Rommens
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Frakturen des Capitulum humeri sind selten. Trotz adäquater traumatologischer Therapie kommt es häufig zu Bewegungseinschränkungen, avaskulären Nekrosen des Frakturfragments und neurologischen Störungen (Traumatisierung von Nn. radialis, medianus und cutaneus antebrachii lateralis). Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es unter Berücksichtigung dieser Komplikationen kurz- und mittelfristige Ergebnisse von Capitulumfrakturen Typ I nach Bryan und Morrey, die über einen ventralen Zugang nach Henry mit Doppelschraubenosteosynthese versorgt wurden, zu untersuchen.
Die Patienten (3 Frauen, 4 Männer, 21–85 Jahre) wurden nach 10–65 Monaten klinisch (Morrey-Score), radiologisch und neurologisch untersucht. Bei allen Patienten kam es zu einer knöchernen Konsolidierung der Fraktur, in keinem Fall konnte ein neurologisches Defizit nachgewiesen werden; 5 der 7 Patienten erreichten ein sehr gutes oder gutes Ergebnis im Morrey-Score.
Der ventrale Zugang nach Henry stellt bei dislozierten Capitulum-humeri-Typ-I-Frakturen eine geeignete Option für eine anatomisch korrekte Osteosynthese dar. Avaskuläre Nekrosen und neurologische Komplikationen traten im untersuchten Patientengut nicht auf. Das zu erwartende Bewegungsdefizit ist für die Mehrzahl der Patienten in einem funktionell gering bedeutsamen Ausmaß.