Erschienen in:
18.02.2022 | Multiple Sklerose | Kasuistiken
Trügerische Diagnose eines Papillenödems
verfasst von:
Anne-Cécile Vandebroek, Mariya Erokhina, Karl Boden, Peter Szurman, Annekatrin Rickmann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2022
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Auszug
Eine 41-jährige Kaukasierin stellte sich zur Zweitmeinung in unserer Augenklinik mit akut aufgetretenen kontinuierlichen, stechenden Schmerzen am linken Auge vor. Ebenso besteht seit ca. 5 Monaten eine Visusminderung links, die nun verstärkt sei. Bekannte Vorerkrankungen waren Fibromyalgie, Vitamin-D-Mangel und die Diagnose einer Neuritis nervi optici (NNO) am linken Auge im Rahmen eines klinisch isolierten Syndroms mit möglichem Übergang zu einer multiplen Sklerose (MS), welche vor 2 Monaten in einer anderen Klinik festgestellt wurde. Dort erfolgte eine hoch dosierte, systemische Methylprednisolon-Therapie von intravenös 250 mg über 5 Tage. In der Magnetresonanztomographie (MRT) konnten damals eine kräftige Kontrastmittelanreicherung des linken N. opticus sowie unspezifisch gelegene, juxtakortikale Herde nachgewiesen werden. Die Medikation bei Vorstellung umfasste Amitriptylin, Vitamin D und Teriflunomid zur Immuntherapie einer MS. Hormonpräparate wurden nicht substituiert. …