Erschienen in:
20.05.2019 | Orchitis | CME
Hodenentzündung
verfasst von:
PD Dr. med. A. Pilatz, M. Fijak, F. Wagenlehner, H-C. Schuppe
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Die Hodenentzündung kann sowohl akut symptomatisch als auch chronisch asymptomatisch verlaufen. Bei den akuten Formen gibt es die seltenere isolierte Orchitis, die vermutlich in den meisten Fällen viral bedingt ist, wie auch die häufigere sekundäre Orchitis, die in der Regel Folge einer aszendierenden bakteriellen Epididymitis ist. Daneben sind sterile Hodenentzündungen, z. B. im Zusammenhang mit systemischen Autoimmunkrankheiten, zu beachten. Als geringgradige, chronisch asymptomatische Orchitis lassen sich auch Immunzellinfiltrate im Hoden auffassen, die im Rahmen einer Hodenbiopsie bei Azoospermie in etwa 25 % der Fälle zu beobachten sind. Die Ätiopathogenese bleibt hier zumeist unklar, postinfektiöse bzw. primär erregerunabhängige Autoimmunreaktionen werden diskutiert. Hier können tierexperimentelle Orchitismodelle hilfreich sein, um die zugrunde liegenden immunpathologischen Mechanismen sowie neue therapeutische Ansätze zu untersuchen.