Erschienen in:
23.03.2020 | Ovarialkarzinom | Journal club
Lässt sich die Therapie deeskalieren?
Zytoreduktive Therapie bei rezidiviertem Ovarialkarzinom
verfasst von:
Prof. Dr. med. Erhard Hiller
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
|
Ausgabe 3/2020
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Bei der Primärbehandlung eines Ovarialkarzinoms geht es zunächst darum, alle sichtbaren Tumoranteile chirurgisch zu entfernen (Debulking) - was selten komplett gelingt. Das Debulking verbessert jedoch die Wirksamkeit der nachfolgenden Chemotherapie (CTX), deren Eckpfeiler Taxane und Platinderivate sind. Diese Kombination aus operativer Zytoreduktion und CTX führt zunächst zu einer über Monate anhaltenden klinischen Remission, doch dann kommt es unglücklicherweise bei mehr als 80 % der Patientinnen zum Rezidiv. Danach liegt die Rate für das 10-Jahres-Überleben bei unter 15 %. Aufgrund der einhelligen Empfehlung, im Rahmen der Primärtherapie zuerst ein Debulking durchzuführen, ist es nachvollziehbar, auch im Falle eines Rezidivs vor einer erneuten CTX abermals eine Zytoreduktion durchzuführen. Die Rationale wäre auch hier, dass Patientinnen mit keinen oder geringen residualen Krankheitsmanifestationen besser auf die CTX ansprechen. Dieses Vorgehen scheint durch verschiedene Ergebnisse aus retrospektiven Analysen gestützt zu werden [
1,
2]. Robert L. Coleman und Kollegen vom Anderson Cancer Center in Houston, TX/USA, sind jetzt der Frage erstmals mit einer prospektiven Studie nachgegangen [
3]. …