Erschienen in:
15.07.2016 | Ovarialkarzinom | Medizin aktuell
Neues aus der Gynäkoonkologie
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas du Bois, Dr med. Florian Heitz
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
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Ausgabe 7-8/2016
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Auszug
Eines der Highlights des diesjährigen ASCO-Treffens war die Präsentation der Gesamtüberlebensdaten der sog. Study 19 [Ledermann JA et al. ASCO. 2016; Abstr 5501]. Die Zulassung des PARP-Inhibitors Olaparib war aufgrund der PFS-Daten dieser Phase-II-Studie erfolgt: Bei den Patientinnen mit BRCA-Mutation und Rezidiv eines high-grade serösen Ovarialkarzinoms war ein um 6,9 Monate längeres PFS unter Olaparib gegenüber Placebo nachgewiesen worden. In der nun präsentierten Analyse zeigte sich ein um 4,7 Monate längeres OS bei Patientinnen mit BRCA-Mutation (Keimbahn/somatisch), die Olaparib erhalten hatten. Diese Studie wurde flankiert von zwei Analysen der AGO-TR-1 Studie aus Deutschland zur Häufigkeit von Mutationen in Risikogenen bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom [Harter P et al. ASCO. 2016;Abstr 5538; Hahnen E et al. ASCO. 2016;Abstr 5544]. Bei 28 % der untersuchten Patientinnen ließ sich eine deletäre Genveränderung nachweisen (mit 20,7 % am häufigsten in BRCA1/2-Genen). Die Mutationsrate bei negativer Familienanamnese lag mit 11,5 % über der 10 %-Grenze. Bei der Tumortestung konnten zusätzliche Veränderungen nachgewiesen werden: BRCA1: 1,3 %, BRCA2: 1,4 %, ATM, FANCM, PALB2, RAD51D jeweils 0,2 %. Aufgrund der Daten muss diskutiert werden, ob allen Patientinnen mit Ovarialkarzinom eine genetische Testung angeboten wird — die nicht nur auf die Gene BRCA1/2 begrenzt sein sollte. …