Skip to main content
Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 7/2016

13.06.2016 | Pädiatrie | Leitthema

Professionelle ärztliche Kommunikation in der Kinder- und Jugendmedizin

Elterngespräche sind Heilkunst

verfasst von: Prof. Dr. W. Kölfen

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 7/2016

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Professionelle Arzt‑/Patienten‑/Elternkommunikation ist eine echte lebenslange Herausforderung. Wer wenig Zeit hat, sollte die Chancen einer erfolgreichen Kommunikation im klinischen Alltag in der Kinder- und Jugendmedizin nutzen.

Ziel der Arbeit

Effiziente ärztliche Kommunikation ist erlernbar. In diesem Beitrag werden einige Interventionstechniken für ein erfolgreiches Elterngespräch vorgestellt.

Material und Methoden

Anhand von praxisnahen Beispielen und Literaturhinweisen werden sowohl die Grundlagen der Kommunikationstheorie als auch eine zielorientierte Gesprächsführung in der Kinder- und Jugendmedizin erläutert.

Ergebnisse

In dem anspruchsvollen Dreieck Arzt, Patient und Eltern muss der Kinder- und Jugendarzt seine Gesprächspartner zum Mittelpunkt des persönlichen Kommunikationsverhaltens machen. Ziel muss es sein, die psychosozialen und kommunikativen Kompetenzen des behandelnden Arztes zu stärken. Mithilfe nonverbaler und verbaler Interventionstechniken wie Körpersprache, Empathie, aktives Zuhören und der gezielten Gesprächsstrukturierung lassen sich die Probleme der Eltern von kranken Kindern besser identifizieren und auch sprachlich therapieren. Auch das Vier-Ohren-Modell kann im klinischen Alltag eingesetzt werden. Eine gute empathische Selbstinszenierung und eine sprachlich klare Ausdrucksweise erhöhen den Therapieerfolg und steigern zeitgleich die Arbeitszufriedenheit der Ärzte.

Schlussfolgerung

Ärztliche Sprachkunst ist Heilkunst. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend auch in der medizinischen Aus- und Weiterbildung durch.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Alkatout I, Jonat W, Maass N (2015) Tools zur Risikokommunikation. Gynäkologe 48(8):574–580CrossRef Alkatout I, Jonat W, Maass N (2015) Tools zur Risikokommunikation. Gynäkologe 48(8):574–580CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Damm L, Habeler U, Habeler W, Leiss U, Institut für Umwelthygiene, Forschungseinheit für Child Public Health, Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien (2014) Mit Kindern und Jugendlichen reden. Pädiatrie Pädologie 49:36–41CrossRef Damm L, Habeler U, Habeler W, Leiss U, Institut für Umwelthygiene, Forschungseinheit für Child Public Health, Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien (2014) Mit Kindern und Jugendlichen reden. Pädiatrie Pädologie 49:36–41CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Damm L, Leiss U, Habeler U (2014) Ärztliche Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen. Lit, Münster Damm L, Leiss U, Habeler U (2014) Ärztliche Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen. Lit, Münster
4.
Zurück zum Zitat Grieser J, Eiholzer U (2005) Der „kranke“ Jugendliche. In: Stier B, Weissenrieder N (Hrsg) Jugendmedizin – Gesundheit und Gesellschaft. Springer, Heidelberg, S 125–131 Grieser J, Eiholzer U (2005) Der „kranke“ Jugendliche. In: Stier B, Weissenrieder N (Hrsg) Jugendmedizin – Gesundheit und Gesellschaft. Springer, Heidelberg, S 125–131
5.
Zurück zum Zitat Grover G (2000) Talking With Parents. In: Berkowitz C (Hrsg) Pediatrics: a primary care approach. American Academy of Pediatrics, Elk Grove Village, S 19–23 Grover G (2000) Talking With Parents. In: Berkowitz C (Hrsg) Pediatrics: a primary care approach. American Academy of Pediatrics, Elk Grove Village, S 19–23
6.
Zurück zum Zitat Jurkat H (2011) Zwischen Samaritern und Ökonomie: Was ist ein „guter Arzt“? Dtsch Ärztebl 108(51–52):B2302–B2305 Jurkat H (2011) Zwischen Samaritern und Ökonomie: Was ist ein „guter Arzt“? Dtsch Ärztebl 108(51–52):B2302–B2305
7.
Zurück zum Zitat Kamper A (2015) Psychische und psychosomatische Probleme im Jugendalter. Grundlagen, Grundsätze und erste Schritte des Beziehungsaufbaus. Monatsz Kinderheilkd 163:900–910CrossRef Kamper A (2015) Psychische und psychosomatische Probleme im Jugendalter. Grundlagen, Grundsätze und erste Schritte des Beziehungsaufbaus. Monatsz Kinderheilkd 163:900–910CrossRef
8.
Zurück zum Zitat Keller M (2015) Patientenzentrierte Kommunikation – Professioneller Umgang mit schwierigen Themen. Best Pract Onkol 10(6):6–11CrossRef Keller M (2015) Patientenzentrierte Kommunikation – Professioneller Umgang mit schwierigen Themen. Best Pract Onkol 10(6):6–11CrossRef
9.
Zurück zum Zitat Klein F (2014) Die Kunst der Kommunikation – So meistern Sie schwierige Gesprächssituationen. Pädiatrie Hautnah 26(5):290–292CrossRef Klein F (2014) Die Kunst der Kommunikation – So meistern Sie schwierige Gesprächssituationen. Pädiatrie Hautnah 26(5):290–292CrossRef
10.
Zurück zum Zitat Kölfen W (2013) Ärztliche Gespräche, die wirken – Erfolgreiche Kommunikation in der Kinder- und Jugendmedizin. Springer, BerlinCrossRef Kölfen W (2013) Ärztliche Gespräche, die wirken – Erfolgreiche Kommunikation in der Kinder- und Jugendmedizin. Springer, BerlinCrossRef
11.
Zurück zum Zitat Kölfen W (2015) Kommunikationsgewohnheiten von Klinikärzten in deutschen Kinder- und Jugendkliniken – Ergebnisse einer Befragung. Monatsz Kinderheilkd 163:583–589CrossRef Kölfen W (2015) Kommunikationsgewohnheiten von Klinikärzten in deutschen Kinder- und Jugendkliniken – Ergebnisse einer Befragung. Monatsz Kinderheilkd 163:583–589CrossRef
12.
Zurück zum Zitat Kölfen W (2015) Körpersprache: ohne Worte wirken. Pädiatrie Hautnah 27(1):50–52CrossRef Kölfen W (2015) Körpersprache: ohne Worte wirken. Pädiatrie Hautnah 27(1):50–52CrossRef
13.
Zurück zum Zitat Kölfen W (2015) Sprachbremsen vermeiden, Türöffner benutzen. Pädiatrie Hautnah 27(3):55–57CrossRef Kölfen W (2015) Sprachbremsen vermeiden, Türöffner benutzen. Pädiatrie Hautnah 27(3):55–57CrossRef
14.
Zurück zum Zitat Lahmann C (2014) Ärztliche Gesprächsführung – eine hohe Kunst. Münchener Med Wochenschr Fortschr Med 156(Sonderheft 2):84–89 Lahmann C (2014) Ärztliche Gesprächsführung – eine hohe Kunst. Münchener Med Wochenschr Fortschr Med 156(Sonderheft 2):84–89
15.
Zurück zum Zitat Langewitz W (2012) Zur Erlernbarkeit der Arzt-Patienten-Kommunikation in der medizinischen Ausbildung. Bundesgesundheitsblatt 55:1176–1182CrossRef Langewitz W (2012) Zur Erlernbarkeit der Arzt-Patienten-Kommunikation in der medizinischen Ausbildung. Bundesgesundheitsblatt 55:1176–1182CrossRef
16.
Zurück zum Zitat Mehnert A, Lehmann C, Koch U (2012) Schwierige Gesprächssituationen in der Arzt-Patient-Interaktion. Bundesgesundheitsblatt 55:1134–1143CrossRef Mehnert A, Lehmann C, Koch U (2012) Schwierige Gesprächssituationen in der Arzt-Patient-Interaktion. Bundesgesundheitsblatt 55:1134–1143CrossRef
17.
Zurück zum Zitat Nadj-Kittler M (2014) Dramatische Defizite Führung & Wirtschaften 12/2014-1/2015 1172–1174 Nadj-Kittler M (2014) Dramatische Defizite Führung & Wirtschaften 12/2014-1/2015 1172–1174
18.
Zurück zum Zitat Richter-Kuhlmann E (2015) Kommunikation von Ärzten: Renaissance eines Nischenthemas. Dtsch Arztebl 112(19):A850–852 Richter-Kuhlmann E (2015) Kommunikation von Ärzten: Renaissance eines Nischenthemas. Dtsch Arztebl 112(19):A850–852
Metadaten
Titel
Professionelle ärztliche Kommunikation in der Kinder- und Jugendmedizin
Elterngespräche sind Heilkunst
verfasst von
Prof. Dr. W. Kölfen
Publikationsdatum
13.06.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Schlagwort
Pädiatrie
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 7/2016
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-016-0101-3

Weitere Artikel der Ausgabe 7/2016

Monatsschrift Kinderheilkunde 7/2016 Zur Ausgabe

Mitteilungen der ÖGKJ

Mitteilungen der ÖGKJ

Rationale Antibiotikaverordnung für Kinder und Jugendliche

CME: 2 Punkte

Die Entscheidung, ob ein Antiinfektivum verordnet werden kann, ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen herausfordernd. Weltweit gehören Antibiotika zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Besonders problematisch sind steigende Resistenzen. Antibiotic-Stewardship-Programme sollen dabei helfen, die optimale antiinfektive Pharmakotherapie für jeden individuellen Fall zu finden.

Humangenetische Diagnostik und Beratung - wer, wann und wie?

CME: 2 Punkte

Bis vor wenigen Jahren wurden Kinder erst dann zur genetischen Diagnostik überwiesen, wenn alle anderen Untersuchungsverfahren nicht zur Diagnose geführt hatten. Jetzt steht sie aufgrund neuer Laboruntersuchungsmöglichkeiten mit hoher Trefferquote und wegen zunehmend vorhandener, zeitkritischer Therapien in manchen Fällen sogar an erster Stelle. Das erfordert von betreuenden Pädiaterinnen und Pädiatern nicht nur ein Umdenken, sondern auch eine gute Kenntnis der genetischen Indikationen und Untersuchungsmethoden.

Hämoglobinopathien und G6PDH-Mangel - global und lokal relevant.

CME: 2 Punkte

Thalassämien, Sichelzellkrankheit und Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel sind die häufigsten monogenen Erberkrankungen weltweit. Auch wenn diese Erkrankungen aufgrund früherer Migrationsbewegungen bereits seit längerem in Deutschland bekannt sind, stellt die in den letzten Jahren stark gestiegene Patientenzahl eine besondere gesellschaftliche und medizinische Herausforderung dar. Der CME-Kurs bietet eine kurze Übersicht zu Ätiologie, Pathogenese, klinischer Präsentation sowie zum aktuellen Stand der Behandlung dieser Erkrankungen.

Allergen-Immuntherapie - Update 2023 – Aufklärung und richtige Therapiewahl bei allergischen Erkrankungen

CME: 2 Punkte

Die Allergen-Immuntherapie hat sich als kausale Therapieoption in der Kinder- und Jugendmedizin etabliert. Sie stellt bei Beachtung von Kontraindikationen und Vorgaben der jeweiligen Fachinformation eine bewährte und sichere Behandlung dar. Die CME-Fortbildung bringt Sie zu den Therapieoptionen und deren praktischer Anwendung auf den neuesten Stand.