Erschienen in:
07.04.2017 | Pädiatrie | Leitthema
Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen
Übersicht über aktuelle Leitlinien und moderne Therapieverfahren
verfasst von:
T. Biester, N. Datz, O. Kordonouri, T. Danne
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter, mit steigender Inzidenz. Neben einer Rekompensationsbehandlung ist die differenzierte Diagnoseaufklärung bei Manifestation für die Akzeptanz der Erkrankung und den weiteren Verlauf der Behandlung essenziell.
Therapiewahl
In Deutschland ist als alleinige Therapieform die intensivierte Behandlung mit Insulin etabliert, im Vorschulalter setzte sich weitgehend die primäre Insulinpumpentherapie durch. Aus einer Vielzahl von Insulinen kann die Wahl, abhängig von den individuellen Lebensumständen der Familie und dem Alltag des Kindes, getroffen werden. Um diese differenzierte Therapieform im Alltag umsetzten zu können, sind multidisziplinäre, strukturierte und intensive Schulungen von Patienten und Eltern erforderlich. Es stehen Schulungsprogramme für alle Altersgruppen zur Verfügung.
Akutsituationen, Therapieanpassungen, medizinische Betreuung
Ein zielgerichtetes und klares Vorgehen sollte für die Behandlung in Akutsituationen sowohl für die Klinik als auch für zu Hause festgelegt sein. Die zunehmende Technisierung der Therapie erfordert eine Auseinandersetzung mit den neuen Geräten, z. T. vermehrt sich der Aufwand. Bei pädiatrischen Patienten mit einer oder sogar mehreren schweren Unterzuckerungen sollte immer der Einsatz einer sensorunterstützen Pumpentherapie mit algorithmusgesteuerter Möglichkeit zur Unterbrechung der Insulinzufuhr erwogen werden. Die enge Anbindung an eine kinderdiabetologische Dauerbetreuung, die auf den sich stetig verändernden Alltag mit Wachstum, Pubertät und Änderungen im psychosozialen Leben gezielt eingehen kann, erwies sich in der Auswertung der Therapieergebnisse als erfolgreich.