21.03.2024 | Pathologie | Schwerpunkt: Nierenpathologie
Einführung in die Nierenpathologie
verfasst von:
Prof. Dr. Maike Büttner-Herold, Prof. Dr. Kerstin Amann
Erschienen in:
Die Pathologie
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Nephropathologie hat sich in den letzten Jahrzehnten weltweit als Subspezialität der Pathologie entwickelt, die für die Aufarbeitung des Materials eine besondere methodisch-technische Ausstattung und für die Interpretation der Befunde ein spezifisches klinisches und pathologisches Fachwissen erfordert. Diese besonderen Voraussetzungen bedingen, dass Nephropathologie nicht an allen pathologischen Instituten vorgehalten wird, sondern in wenigen hochspezialisierten Zentren in großem Umfang betrieben wird. Die Geschichte der Nephropathologie bzw. im engeren Sinne der spezialisierten histopathologischen Untersuchung von Nierenbiopsien beginnt mit der erstmaligen Anwendung bzw. Durchführung einer Nierenbiopsie im Jahre 1958 [
1]. Sie löste damit die – seit dem Mittelalter gängige – Praxis der Harnschau als diagnostisches Instrument für Nierenerkrankungen ab. Zur Beurteilung der spezifischen Nierenveränderungen sind spezielle Techniken wie die Immunfluoreszenz oder Immunhistologie und nach wie vor auch die Elektronenmikroskopie notwendig, für welche die Untersuchung von Nierenbiopsien heutzutage eine der wenigen verbliebenen routinemäßigen Anwendungen darstellt. In Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum entwickelte sich das Fach durch die Tätigkeit entsprechender herausragender Persönlichkeiten der Pathologie, die sich ganz vorwiegend mit dieser Disziplin beschäftigten und in ihren Laboren die entsprechenden technischen und personellen Voraussetzungen für eine professionelle und effiziente nephropathologische Diagnostik schufen und dieses Wissen auch an ihre Schüler und Schülerinnen weitergaben.