Erschienen in:
07.02.2018 | Pflege | Fokus
Symptomerfassung in der palliativen Betreuung
verfasst von:
Dr. D. Blum, PhD
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Krebspatienten leben länger, wobei die Prävalenz an Symptomen zunimmt. Allerdings werden Symptome von Patienten nicht spontan geäußert, sondern müssen aktiv erfragt werden. Behandler selbst unterschätzen Symptome an Zahl und Intensität. Daher ist eine systematische Erfassung hilfreich. Dazu stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung, die körperliche, emotionale und soziale Domänen sowie Versorgungsaspekte abdecken. Die gebräuchlichsten werden in diesem Beitrag vorgestellt. Damit werden Symptome, Symptomdisstress und Lebensqualität erfasst. Informationen, die direkt vom Patienten kommen, werden unter dem Begriff „patient-reported outcomes“ (PROs) zusammengefasst. Sie haben einen besonders wichtigen Stellenwert in der Palliativmedizin, da sie den Patienten in den Mittelpunkt stellen. Kann sich der Patient nicht selbst äußern, stehen indirekte Erfassungsmethoden zur Verfügung. Die meisten Erfassungsinstrumente davon liegen auch in validierter elektronischer Form vor. Es gibt Versuche, sie mit der elektronischen Krankenakte und Behandlungsleitlinien zu computerisierten Entscheidungshilfen zu kombinieren. Der Stellenwert solcher Systeme lässt sich noch nicht abschätzen. Im Allgemeinen empfiehlt sich die Verwendung eines validierten etablierten Erfassungssystems, um Vergleichbarkeit und Validität zu garantieren. Die Erfassung selbst kann einen therapeutischen Wert haben, jedoch auch eine Belastung darstellen. Wichtig ist, dass die Angabe eines auffälligen Werts, z. B. auf einer Schmerzskala, auch eine therapeutische Reaktion nach sich zieht.